Die Geschichte des Hörgerätes reicht weit zurück. Im Laufe der Zeit entwickelten sich verschiedenste Arten von Hörgeräten, um die individuellen Hörprobleme von Patienten auszugleichen. Vielleicht haben Sie noch das symbolische und zugleich historische Bild der Hörtrompete vor Augen? Mittlerweile haben sich Hörgeräte in Aussehen und Funktionsumfang stark gewandelt. Sie sind keine großen Klötze mehr und gehören der Hightech-Klasse an. Je nach Modell sind moderne Hörgeräte nahezu unsichtbar und verfügen über fortschrittliche Technologien, um das Leben von Schwerhörenden wieder zu erleichtern.
Welche Arten von Hörgeräten gibt es?
Es gibt viele verschiedene Bauformen und Technikstufen. Zunächst kann man zwischen Hinter-dem-Ohr (HdO) sowie Im-Ohr-Geräten (IdO) unterschieden. Hier spricht man auch von einer offenen und geschlossenen Versorgung.
Hinter-dem-Ohr (HdO) Hörgeräte:
Bei HdOs wird das Gehäuse mit Lautsprecher hinter dem Ohr fixiert und über einen kleinen Kunststoffschlauch mit dem Ohrpassstück verbunden, welches im Ohrkanal sitzt. Der Gehörgang bleibt somit offen und ist etwas besser belüftet. Da die hörbaren Töne nicht extra verstärkt werden, wird ein natürliches Hören ermöglicht.
HdO-Hörgeräte sind für alle Arten von Hörverlust geeignet und können von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen getragen werden. Aktuelle Modelle sind klein und filigran, wasser-, schweiß- und staubresistent und somit auch für Sportler und Schwimmer geeignet.
Zusätzlich werden zwischen zwei weiteren HdO-Hörgeräte unterschieden:
- Hörgeräte mit Receiver im Gehörgang (RIC) oder Receiver im Ohr (RiO): Bei diesen Modellen befindet sich der Lautsprecher direkt im Gehörgang oder im Ohr, während der Hauptteil des Gerätes hinter dem Ohr liegt.
- Mini-Hinter-dem-Ohr-Modelle (Mini-HdO): Diese Hörgeräte sind kleiner als normale HdO-Modelle.
Im-Ohr (IdO) Hörgeräte:
Diese Art von Hörgerät ist maßgefertigt und füllt den äußeren Teil des Ohrkanals. IdO zählen zur geschlossenen Versorgung, was jedoch nicht bedeutet, dass das Ohr nicht belüftet wird. Durch die individuelle Anpassung des Ohrpassstücks sitzen sie besser im Ohr und übertragen direkter Schallwellen. IdOs sind weniger auffällig als HdO-Modelle und eignen sich für unterschiedliche Arten von Hörproblemen jedoch nur für einen leichten bis mittelschweren Hörverlust.
Im-Ohr-Hörgeräte sind angenehmer zu tragen, vor allem für Brillenträger und Sportler. Sie sind von außen kaum erkennbar und können über eine Fernbedienung oder das Smartphone für die Lautstärkeregelung oder Programmauswahl bedient werden.
Zusätzlich werden weitere Unterarten von Im-Ohr-Hörgeräte unterschieden:
- Im Ohr (ITE = In The Ear): Das Gehäuse dieses Hörsystems füllt die Ohrmuschel (Concha) vollständig aus.
- Im Gehörgang (ITC = In The Canal): Ein kleineres und unauffälligeres Modell als das ITE. Das Gehäuse schließt mit dem Ausgang des Gehörgangs ab und lässt die Ohrmuschel frei.
- Komplett im Gehörgang (CIC = Complete In Canal oder KIC): Fast unsichtbare Modelle, die tief im Ohrkanal sitzen. Sie bieten ultimative Diskretion, da sie von außen praktisch unsichtbar sind.
- Tief-im-Kanal (TIC): Ähnlich wie CIC/KIC-Modelle, jedoch noch diskreter und nahezu unsichtbar.
Verschiedene Bauformen und Farben
Wir bieten verschiedene Arten von Hörgeräte namhafter Hersteller und passen diese in unserer eigenen Werkstatt speziell an Ihre Bedürfnisse an. Beispielhaft sehen Sie Hörsysteme der „Oticon Real-Serie“ in attraktiven Farben und Formen. Lassen Sie sich von uns gerne beraten!
Implantierbare Hörgeräte für spezielle Hörlösungen
Für Menschen, bei denen herkömmliche Hörgeräte nicht ausreichen oder nicht geeignet sind, gibt es auch Implantate, die tiefgreifende Lösungen für bestimmte Arten von Hörverlust bieten.
- Knochenleitungshörgeräte nutzen die Fähigkeit des Knochens, Schall zu leiten. Sie werden insbesondere bei Menschen eingesetzt, die an einer Schallleitungs- oder kombinierten Hörstörung leiden.
- Knochenverankerte Hörgeräte werden direkt am Schädelknochen verankert und übertragen den Schall über den Knochen ins Innenohr. Sie eignen sich besonders für Menschen, die keine herkömmlichen Hörgeräte verwenden können, z. B. aufgrund von chronischen Ohrinfektionen.
- Implantierte Mittelohrhörgeräte werden chirurgisch ins Mittelohr implantiert und verstärken die Schwingungen der Gehörknöchelchen, um den Schall direkt an das Innenohr weiterzugeben.
- Cochlea-Implantate stimulieren direkt den Hörnerv. Sie sind besonders für Menschen mit hochgradigem sensorineuralem Hörverlust geeignet, bei dem herkömmliche Hörgeräte nicht wirksam sind.
- Hirnstamm-Implantate sind eine weniger verbreitete Lösung, um den Hirnstamm direkt zu stimulieren. Sie werden in Fällen angewendet, in denen das Innenohr oder der Hörnerv beschädigt oder nicht vorhanden ist.
Es ist jedoch wichtig, sich von einem HNO-Arzt, Audiologen oder Hörgeräteakustiker beraten zu lassen, um festzustellen, welches Gerät für die individuellen Bedürfnisse am besten geeignet ist.
Worin liegt der Unterschied zwischen analogen und digitalen Hörgeräten?
Der Unterschied zwischen analogen und digitalen Hörgeräten liegt in der Signalverarbeitung. Während in analogen Hörgeräten ein Lautsprecher alle Schallwellen lediglich verstärkt, wandelt ein digitales Gerät den Schall in elektrische Signale um. Hierbei werden relevante Signale weitergeleitet und bspw. Umgebungsgeräusch reduziert. Die meisten neuen Modelle sind digital und können somit an das individuelle Hörproblem angepasst werden. Sie bieten eine bessere Klangqualität und ein deutlicheres Sprachverständnis als analoge Systeme.
Fazit: Hörgeräte können die Lebensqualität von Menschen mit Hörverlust erheblich verbessern.
Angesichts der vielen verfügbaren Optionen kann die Auswahl des richtigen Modells jedoch nicht einfach sein. Es ist entscheidend, sich bei der Recherche über die verschiedenen Arten von Hörgeräten Zeit zu nehmen. Sprechen Sie mit einem Hörgeräteakustiker, um die beste Lösung für Ihre Bedürfnisse zu finden. Dabei sollten Sie nicht nur den Hörverlust, sondern auch Ihre Lebensweise, Ihr Budget und Ihre ästhetischen Vorlieben berücksichtigen. Besuchen Sie uns in einer Hörgeräte Ehnert Filiale oder vereinbaren Sie noch heute einen Termin, um den ersten Schritt zu besserem Hören zu machen!
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